Herr Rieck, kürzlich hat die Deutsche Oel & Gas S.A. bekanntgegeben, dass die Beteiligungsgesellschaft ECP sich mit bis zu 35 Millionen US-Dollar engagiert. War dieser Schritt nötig?
Die Tax Credits des Staates Alaska waren ja schon immer eine wichtige Säule der Unternehmensfinanzierung der Deutsche Oel & Gas-Gruppe. Die Auszahlung hat sich allerdings aufgrund der in den vergangenen Jahren stark gesunkenen Einnahmen des US-Bundesstaats Alaska und der damit verbundenen angespannten Haushaltslage mehrfach verändert und verzögert. So stehen momentan noch rund 147 Mio. US-Dollar aus. Deshalb haben wir verschiedene Alternativen geprüft und nun diese Vereinbarung mit ECP getroffen.
Wie werten Sie das Engagement von ECP?
Wir sehen das Engagement sehr positiv, denn ECP kennt und begleitet das Projekt bereits seit 2014. Mit dieser zusätzlichen Investitionszusage verdeutlicht ECP, dass sie vom Wachstumspotenzial der „Kitchen Lights Unit“ und unserer Expertise überzeugt ist. Durch die zufließenden Mittel ist die Finanzierung der Bohrsaison 2018 vollständig gesichert, so dass wir die „Kitchen Lights Unit“ konsequent weiterentwickeln können.
Wie steht es um den Zeitplan in der „Kitchen Lights Unit“?
Wir liegen absolut im Plan. In der „Kitchen Lights Unit“ produzieren wir bereits aus zwei Erdgasbohrlöchern. Im nächsten Schritt planen wir die Fertigstellung und Produktionsaufnahme des dritten Bohrlochs KLU#3c sowie eine vierte Erdgas-Explorationsbohrung. Mit beiden Maßnahmen können wir die Tagesförderkapazität um 50 bis 70 % steigern. Zudem trat Anfang April der Vertrag mit ENSTAR, Alaskas größtem Gasversorger, planmäßig in Kraft. Der Gesamtwert beträgt bis zu 247 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2022.
Können Sie etwas zum Thema Börsenlisting sagen?
Aus rechtlichen Gründen dürfen wir den zu erwartenden Listingtermin noch nicht nennen. Nur so viel sei gesagt: Wir befinden uns in einem intensiven und konstruktiven Dialog mit der Börse in Riga. Aktuell erarbeiten wir den Jahresabschluss 2017, der formal der Börse vorliegen muss.
Wie blicken Sie in die Zukunft?
Wir haben uns in den vergangenen Jahren als zweitgrößter privater Erdgasproduzent in Südzentral-Alaska fest etabliert und werden diese Position kontinuierlich ausbauen. Dank der Finanzierungszusage von ECP werden wir unsere Erdgasproduktion in der „Kitchen Lights Unit“ nachhaltig erhöhen. Aktuell gehen wir davon aus, den Vorjahreswert von 5,7 Milliarden Kubikfuß um bis zu 50 % zu steigern. Mittelfristig planen wir weiterhin den Start der Erdölproduktion, was unserem Unternehmenswachstum noch mal eine ganz andere Dynamik verleihen wird.